Jetzt Verfügbar! ZZ Top und Jeanne Carroll auf Tonband

Out Now! ZZ Top and Jeanne Carroll on Tape

Die heutigen Veröffentlichungen umfassen die Bluesrock-Legenden ZZ Top mit einer Aufnahme eines ganz besonderen Live-Auftritts und Jeanne Carrolls Album „Bright Lights, Big City”.

 

ZZ Top – Live In Germany 1980

Live In Germany wurde 1980 in der Grugahalle in Essen für die Fernsehserie Rockpalast aufgenommen. Die Show, die unmittelbar nach der Veröffentlichung ihres Klassikers Deguello stattfand (und dementsprechend Songs aus diesem Album enthielt), zeigt, warum ZZ Top in den Tagen, bevor sie Sequenzer und Synthesizer einsetzten, den Spitznamen „Lil' ol' Blues Band from Texas” trugen. Abgerundet wurde das Konzert mit frühen Klassikern wie „La Grange“, „Tush“, „Jesus Just Left Chicago“, „Heard It On The X“, „Cheap Sunglasses“ und „Waitin' For The Bus“ aus den Alben „Tres Hombres“ und „Fandango!“, und wurde so zu einer Art „Best Of ZZ Top Show” der 70er Jahre.

 

Jeanne Carroll feat. Wolfgang Bernreuther - Bright Lights, Big City

Der Opener und Titelsong „Bright Lights, Big City” zeigt bereits die musikalische Richtung, in die diese Aufnahme geht. In bester, authentischer Jimmy-Reed-Tradition treibt Wolfgang Bernreuther den Klassiker mit seiner Akustikgitarre voran wie ein Mississippi-Dampfschiff. Tim Hickey aus Chicago fügt mit seiner halbakustischen Gibson-E-Gitarre wunderbar jazzige Blues-Licks hinzu. Bernreuther steuert mit seiner Höfner Club 50 ein erdiges Slide-Gitarrensolo bei. Rudi Bayer am Kontrabass ist der Mann der tiefen Töne, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Es ist wunderbar, wie diese Kunstfertigkeit aus den Stereolautsprechern strömt. Und dann ist da noch diese Stimme. Ihre Ausdruckskraft und Ausstrahlung, ihre Tiefe und unnachahmliche Wärme, geboren aus leidenschaftlicher Emotion, dringen ungefiltert in das Herz des Zuhörers. „Der Blues heilt den Blues“, sagte Willie Dixon einmal. Wie wahr! Und wie eindrucksvoll hörbar auf dieser Platte. „Good Morning Blues“ und das countryeske „Make Me My Pallet On The Floor“ sind weitere Höhepunkte der A-Seite. Die vier Songs wurden im Jahr 2000 aufgenommen.

Die Songs auf Seite B wurden 1992 aufgenommen. „I Had A Good Friend“ wurde von Jeanne Carroll komponiert. In diesem Song trauert Carroll um den verstorbenen Blues-Pianisten und Sänger Champion Jack Dupree. Die Melancholie und emotionale Intensität schwingt in jeder einzelnen Note mit. Bassist Klaus Schudy spielt ein wunderschönes Basssolo und lässt die Melodien in ferne Klangwelten entschweben. Bernreuther lässt wundervolle Blue Notes aus seiner Gibson Les Paul sprudeln. Bereits in den frühen Neunzigern legte er den Grundstein dafür, heute, fast 25 Jahre später, einer der anerkanntesten deutschen Bluesgitarristen zu sein. Es folgt der Sonny Boy Williamson-Klassiker „Help Me“, der so wunderbar groovt, dass man nicht still sitzen kann. Der Modulationsbereich von Carrolls Stimme scheint grenzenlos. Und dann singt Carroll die Ballade „I Wonder Why“, eine Komposition von Bernreuther. Die Ausdruckskraft ihres Gesangs ist enorm, sie lässt sich nicht beschreiben, man muss sie hören. Abgerundet wird die B-Seite durch die beiden Carroll-Originale „Blues Breakdown“ und „Boogie Bound“. Die beiden Tracks lassen auch mit minimaler Instrumentierung musikalisch nichts zu wünschen übrig. Oder vielleicht gerade deshalb?